Die nierenfreundliche Küche

Wie kann eine gute Ernährung Ihnen und Ihren Nieren helfen?

 

● Sie verhindert Mangelernährung und Folgeerkrankungen,

● Sie verhindert erhöhte Kalium- und Phosphatspiegel,

● Sie verbessert die Verträglichkeit der Dialysebehandlung,

● Sie bringt Ihnen Essgenuss und Lebensfreude zurück. 

 

WICHTIG: Die Ernährung muss bei jedem Patienten individuell angepasst werden, wobei die jeweilige Situation und bestehende Behandlungen zu berücksichtigen sind. Zusammensetzung und Merkmale der Ernährung sollten IMMER mit einem Diätberater und Ihrem Arzt besprochen und individuell angepasst werden.

 

Bei fortgeschrittener oder terminaler chronischer Nierenerkrankung (Niereninsuffizienz) können die Nieren ihre Aufgabe als Filter- und Ausscheidungsorgan nicht länger erfüllen, was zur Harnvergiftung (Urämie) führen kann. Nun muss die Dialyse (auch als Blutwäsche oder Nierenersatztherapie bezeichnet) diese Aufgabe übernehmen. Da jedoch die Dialyse das Blut nicht wie eine gesunde Niere 24 Stunden am Tag entgiftet, ist es sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, durch die Dialyse alle kritischen Substanzen zu entfernen. Daher müssen Dialysepatienten besonders umsichtig mit ihrer Ernährung sein. Sie müssen darauf achten, wie viel Flüssigkeit, Eiweiß, Vitamine (z. B. Vitamin B) und Mineralstoffe wie Kalium, Natrium und Phosphat sie aufnehmen.
Es gibt zwar allgemeine Leitlinien für die Ernährung von Dialysepatienten, entscheidend ist jedoch, diese Ernährungsempfehlungen in jedem Fall an die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten anzupassen.

Es ist sehr wichtig, dass Sie alle medizinischen Fragen mit Ihrem Arzt besprechen und Ihre Ernährung individuell mit einem/einer Diätberater*in abstimmen.

Die Eiweißaufnahme ist bei dialysepflichtigen Patienten äußerst wichtig. Die Eiweißbausteine (Aminosäuren), die im Blut transportiert werden, sind so klein, dass sie bei der Dialyse aus dem Blut ausgeschwemmt werden können und es zu Eiweißmangel kommen kann.

Auch die Flüssigkeitsaufnahme ist bei Patienten mit Nierenproblemen und speziell bei Dialysepatienten von großer Bedeutung. Die Nieren können nicht dieselbe Flüssigkeitsmenge bewältigen wie gesunde Nieren. Daher ist es nötig, die tägliche Flüssigkeitszufuhr zu begrenzen. Zudem gilt bei Dialysepatienten: Je weniger Körperflüssigkeit bei der Dialyse vorhanden ist, desto weniger Wasser muss dem Körper entzogen werden, wodurch die Dialyse für die Patienten verträglicher wird.

Weitere Elemente, die bei der Ernährungsplanung für Patienten mit Nierenerkrankungen berücksichtigt werden müssen, sind der Haushalt bzw. die Aufnahme von Kalium, Natrium und Phosphat.

So groß die Herausforderungen durch solche Ernährungseinschränkungen auch scheinen mögen, das Prinzip „alles in Maßen“ ist für die meisten Patienten ein guter Leitsatz, und es sehr gut möglich, notwendige Ernährungseinschränkungen zu befolgen und sich dabei die Freude am Essen zu bewahren!

Hier ein paar wichtige Regeln zur Gesunderhaltung Ihrer Nieren:

●  Achten Sie auf frische, gesunde, abwechslungsreiche Kost, möglichst auf Basis
der Mittelmeerküche.

●  Reduzieren Sie Fertignahrung und Essen zum Mitnehmen auf ein Minimum

●  Kontrollieren Sie regelmäßig den Blutdruck.

●  Kontrollieren Sie Ihren Blutzucker.

●  Vermeiden Sie es, zu rauchen oder Alkohol zu trinken.

●  Versuchen Sie, sich mindestens fünfmal die Woche 30 Minuten lang Zeit für Aerobic-Übungen zu nehmen.[1] [FGI{2]  Umfang und Intensität der Übungen müssen Sie mit Ihrem Arzt besprechen, denn das richtige Maß kann bei jedem Patienten unterschiedlich sein.

Weitere Ernährungsratschläge:

● Die Menge des aufgenommenen Wassers muss der Menge der Urinausscheidung angepasst werden. Dieses Thema müssen Sie mit Ihrem Arzt besprechen, damit bestimmt werden kann, wie viel Wasser Sie pro Tag ohne Probleme zu sich nehmen können.

● Salzarme (natriumarme) Kost trägt dazu bei, den Blutdruck unter Kontrolle zu halten.

● Essen Sie weder zu viel noch zu wenig (tierisches) Eiweiß. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Menge an Eiweiß für Sie richtig ist. Das kann von Patient zu Patient unterschiedlich sein.

● Meiden Sie künstliche Phosphatzusätze, die zu einem Anstieg des Phosphatspiegels in Ihrem Körpers führen können.

● Befolgen Sie fachlichen Rat im Hinblick auf Ihre Kaliumaufnahme und lernen Sie, welche Nahrungsmittel Sie genießen können und welche Sie meiden sollten.

● Nehmen Sie genügend Energie auf. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, damit Sie die tägliche Kalorienzufuhr bestimmen können, die für Sie geeignet ist.

● Ziehen Sie pflanzliche Fette tierischen Fetten vor. Fette pflanzlichen Ursprungs enthalten einen höheren Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren, was zur Herzgesundheit beitragen kann.

Wenden wir uns nun den Einzelheiten einiger Ernährungsbestandteile zu

Energie

Eine ausreichende Energieversorgung ist in allen Stadien der Nierenerkrankung von besonderer Wichtigkeit.

Wie bei Nierengesunden basiert der tägliche Energiebedarf des Körpers auf Größe, Gewicht, Alter, Geschlecht und dem individuellen täglichen Bedarf, also der Energie, die jeder einzelne von Tag zu Tag verbraucht. Die Energieaufnahme wird in Kalorien (cal) oder Kilokalorien (kcal) gemessen. Dialysepflichtige Nierenkranke müssen einkalkulieren, dass die Krankheit selbst und die Dialysebehandlung viel Energie verbrauchen und eine große Anstrengung erfordern. Daher haben Menschen mit einer Nierenerkrankung auch einen etwas höheren Energiebedarf als gesunde Menschen. Wenn sie zu wenige Kalorien aufnehmen, kommt es bei den Patienten schnell zu Schwäche, Energie- und Kräftemangel sowie anderen Zeichen einer Mangelernährung oder eines Energiedefizits. Bei einer negativen Energiebilanz – wenn also mehr Energie verbraucht als aufgenommen wird – wird sowohl das Körpereiweiß als auch das wenige erlaubte Nahrungseiweiß zur Energieversorgung herangezogen. Diese Verwendung von Eiweiß als Energiequelle kann zu einem unerwünschten Anstieg von Harnstoff im Blut führen, da dieser ein Nebenprodukt des Eiweißstoffwechsels ist. Dadurch kommt es zu einer zusätzlichen Belastung der Nieren.

Die Empfehlungen zur Energieaufnahme lauten bei Nierenerkrankungen und Dialysepatienten mit geringer körperlicher Aktivität:

Mindestens 30 - 35 kcal / kg Körpergewicht / Tag*

Beispiel: Ein Mensch mit einem Gewicht von 65 kg mit allgemein leichter körperlicher Aktivität benötigt mindestens 2275 kcal Energie pro Tag.

*Die optimale Energieaufnahme für CNK-Patienten lautet entsprechend den Leitlinien der KDOQI/KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) 35 kcal/kg/d für Patienten unter 60 Jahren und 30 – 35 kcal/kg/d bei Patienten ab 60 Jahren.

Bei allen Patienten mit Nierenerkrankungen und auch bei Dialysepatienten muss die tägliche Ernährung individuell nach den Hauptnährstoffen Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett auf der Basis von Blutwerten und Nierenrestfunktion zusammengesetzt werden.

Eiweiß

Eiweiße werden als die Grundbausteine des Lebens betrachtet. Sie sind unerlässlich für den Aufbau und Erhalt von Muskeln; sie transportieren Moleküle wie Sauerstoff; als Teil des Immunsystems erhalten sie uns gesund, und sie erfüllen verschiedene wichtige Aufgaben in allen Körperbereichen.

Eiweiße spielen auch bei Patienten mit Nierenerkrankungen eine wichtige Rolle. Die meisten Abfallprodukte des Eiweißstoffwechsels, wie Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin, werden mit dem Urin ausgeschieden.

Eiweiß wird in der Leber zu Harnstoff abgebaut, bei Gesunden über die Nieren und bei Dialysepatienten über die Dialyse ausgeschieden.

Eine Reduktion der Eiweißaufnahme kann in einigen Fällen das Fortschreiten bestimmter Nierenerkrankungen verlangsamen und damit den Beginn der Dialysetherapie hinauszögern.

Bei Patienten, bei denen eine Nierenerkrankung diagnostiziert wird, ist es besonders ratsam, den Verzehr von Eiweiß tierischer Herkunft einzuschränken. Tierisches Eiweiß ist reich an Purinen und Phosphaten. Purine und Phosphate können sich negativ auf die Nieren auswirken, denn die Nieren müssen Überschüsse ausscheiden und ein Gleichgewicht wahren. Eine begrenzte Aufnahme über die Nahrung kann die Belastung der Nieren senken.

Die empfohlene Eiweißaufnahme für Nierenkranke, die nicht dialysepflichtig sind, liegt bei 0,8 - 1,0 g/kg Körpergewicht. Im Idealfall sollte nicht mehr als die Hälfte davon aus tierischen Quellen stammen. Bei Patienten mit fortgeschrittener Nierenerkrankung (GFR <25 ml/min/1,73 m²) beträgt die empfohlene Eiweißaufnahme pro Tag 0,6 - 0,75 g/kg.

Bei einigen Patienten können strengere Einschränkungen der Eiweißaufnahme erforderlich sein. Diese Entscheidungen sollten immer individuell und auf Grundlage einer Beratung durch den behandelnden Arzt und einen Ernährungsexperten getroffen werden.

Eine reduzierte Eiweißaufnahme ist in der Regel nötig, um die Belastung der Nieren bei Patienten mit Niereninsuffizienz zu senken; allerdings muss ein Gleichgewicht mit der Höhe der Eiweißzufuhr gewahrt werden, die zur Aufrechterhaltung vieler Grundfunktionen benötigt wird. Ist die Eiweiß- und Kalorienzufuhr zu gering, besteht das Risiko, dass das körpereigene Eiweiß herangezogen wird: Dies muss vermieden werden, denn es kann zum Muskelabbau für die Eiweißgewinnung führen und u. a. eine Schwächung des Immunsystems, Ödembildung, verzögerte Wundheilung sowie allgemeine Schwäche und Leistungsverlust aufgrund des Muskelabbaus zur Folge haben.

Berechnung des Eiweißbedarfs (Beispiel):

70 kg x 0,8 g / kg = 56 g Gesamteiweiß.

50 % davon als tierisches Eiweiß = 25 – 30 g aus tierischen Quellen

Als einfache Faustregel bei der Einbeziehung tierischer Kost gilt:

● Entweder pro Tag: 1/4 l eines Milchprodukts oder ein Soja-Milchprodukt; 1 - 2 Scheiben Käse (60 g), 1 Ei

● Oder: 1 Portion Fleisch oder Fisch und dann kein weiteres Eiweiß aus tierischen Quellen

Versuchen Sie, sich mit frischen Nahrungsmitteln ohne Zusatzstoffe wie Phosphat zu ernähren.

Die „5g-Eiweißaustauschtabelle“ soll Ihnen bei der Einschätzung des Eiweißgehalts tierischer Nahrungsmittel helfen.

 

Eiweißgehalt von Nahrungsmitteln in üblichen Portionsgrößen:

 

a) Nahrungsmittel tierischen Ursprungs

Quantity Menge

Eiweiß (g)

Quark, mager

 1 Esslöffel

30 g

4

Quark, 40% Fett i. Tr .

1 Esslöffel

30 g

3

Fleisch (Rohgewicht)

1 Portion

125 g

25

Fisch

1 Portion

150 g

27

Käse

1 Scheibe

40 g

10

Joghurt

1 Becher

150 g

5

Milch

1 Glas

200 ml

7

Speiseeis

1 große Kugel

75 g

2

 

No filter results

b) Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs

  Menge
Eiweiß (g)

Kartoffeln

1 Portion (3 bis 4 Stück)

250 g

5

Reis
(Gewicht ungekocht)

als Beilage

60 g

4

Nudeln (ungekocht) 

als Beilage

60 g

6

Nudeln
(ungekocht)

Hauptgericht

100 g

12

Mischbrot

1 Scheibe

50 g

3

Brötchen

1 Stück

45 g

3

Frühstücksflocken

1 Esslöffel

60 g

6

Linsen

1 Portion

150 g

4

Kuchen

1 Stück

70 g

4

Gemüse

1 Portion

150 g

1

Obst

1 Portion

150 g

1

Konfitüre

1 Esslöffel

10 g

0

 

No filter results

Phosphat

Phosphat ist ein Mineralstoff, der eine wesentliche Rolle für den menschlichen Knochenstoffwechsel spielt. Normalerweise wird Phosphat im Darm aus der Nahrung aufgenommen, und Überschüsse werden über die Nieren ausgeschieden. Hohe Phosphatspiegel sind ein Zeichen abnehmender Nierenfunktion. Eine funktionsuntüchtige Niere ist nicht mehr in der Lage, eine ausreichende Phosphat-Ausscheidung sicherzustellen. Überhöhte Phosphatkonzentrationen können zur Gefäßverkalkung führen. Dies kann wiederum die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls erhöhen oder auch Kreislaufstörungen in den Gliedmaßen verursachen. Überdies können hohe Phosphatspiegel zur Knochenerweichung beitragen, sodass es leichter zu Brüchen kommt.

Eine Senkung der Phosphataufnahme ist eine der Möglichkeiten, Phosphatspiegel bei Nierenkranken zu regulieren.

Wie ernähre ich mich phosphatarm?

Die Phosphataufnahme ist eng mit der Eiweißzufuhr verknüpft, d. h. eiweißreiche Nahrungsmittel wie Milchprodukte, Fleisch und Wurst haben auch einen hohen Phosphatanteil.

Verschiedene Nahrungsmittel enthalten Zusatzstoffe, die wiederum Phosphate enthalten. Angaben dazu finden Sie auf den Etiketten der Lebensmittel in ihrer Liste der Zutaten.

Phosphat lässt sich bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln nicht oder nur schwer herauslösen. Gekochte Speisen enthalten also fast genauso viel Phosphat wie rohe Produkte.

Das sollte man wissen: Die Nährwerttabellen geben immer die Werte an, die im Labor gemessen werden und nicht die Werte, die tatsächlich aus dem Darm aufgenommen werden.
Anders als bei Nahrungsmitteln mit künstlichem Phosphatzusatz kann der Körper aus ballaststoffreicher Kost lediglich 50 bis 60 % des Phosphats aufnehmen. Das Phosphat aus Lebensmittelzusätzen, die in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln vorhanden sind, wird nahezu vollständig vom Körper resorbiert.

Praktische Tipps:

● Industriell hergestellte Käseprodukte jeder Art (z. B. Kochkäse, Streichkäse, Schmelzkäse), Milchpulver und Kondensmilch enthalten viel Phosphat oder hohe Zusätze an Phosphat. Meiden Sie möglichst solche Nahrungsmittel.

● Essen Sie harten oder halbharten Käse nur selten und in kleinen Mengen, d. h. nicht mehr als 1 – 2 dünne Scheiben (25 - 50 g) pro Tag.

● Wählen Sie phosphatarme Käsesorten wie Quark, Frischkäse, Camembert, Brie oder Mozzarella.

● Alle flüssigen Milchprodukte enthalten viel Kalium und Phosphat; trinken bzw. essen Sie daher nicht mehr als 1/8 l Milch, Buttermilch oder Joghurt pro Tag.

● Frisches Fleisch ist besser geeignet als verarbeitete Fleisch- oder Wurstprodukte wie Rauchfleisch, da diese oft Phosphatzusätze enthalten.

● Fragen Sie beim Metzger ausdrücklich nach Wurst ohne Phosphatzusatz.

● Essen Sie nur eine kleine Portion frisch zubereitetes Fleisch am Tag (ca. 125 g).

● Nüsse, Mandeln und Schokolade sind reich an Phosphat, dürfen jedoch in geringen Mengen gegessen werden.

● Zum Backen nehmen Sie besser phosphatfreie Triebmittel (Weinstein), Hirschhornsalz oder Backsoda statt des konventionellen Backpulvers, da dieses stark phosphathaltig ist (1 Päckchen kann bis zu 1500 mg Phosphat enthalten).

● In industriell hergestellten Nahrungsmitteln finden sich oft phosphathaltige Zusätze. Verwenden Sie daher so oft wie möglich frische, unverarbeitete Nahrungsmittel und schauen Sie sich beim Einkauf die Zutatenliste der Produkte an.

Phosphathaltige Zusätze

Viele Nahrungsmittel enthalten Zusätze, die wiederum Phosphate enthalten. Angaben dazu finden Sie als E-Nummern (E = Europa) auf den Etiketten der Lebensmittel in der Liste der Zutaten. Hier einige Beispiele:

E 322, E 338, E 339, E 340, E 341, E 343, E 450 a, E 450 b, E 450 c, E 540, E 543, E 544, E 1410, E 1412, E 1413, E 1414, E 1442

Vermeiden Sie nach Möglichkeit diese phosphathaltigen Zusatzstoffe. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Arzt und Ihrem Diätberater, ob Sie Ihre Phosphatzufuhr senken müssen und wie Sie dies am besten tun können.

E number

Beschreibung

Effekt

Worin können sie enthalten sein?

E338

Phosphorsäure (oder: Orthophosphorsäure, Phosphat)

Komplexbildner, Säureregulator, Schmelzsalz

Cola-Getränke, Kaffeeweißer, Milchpulver

E339

Natriumphosphat

E340

Kaliumphosphat

E341

Calciumphosphat

E343

Magnesiumphosphat

E442

Ammoniumphosphatide

Emulgatoren

Kakao- und Schokoladenprodukte

E450

Diphosphate

Komplexbildner, Säureregulatoren, Schmelzsalze

Fleischprodukte, industriell hergestellter Käse und daraus gefertigte Zubereitungen, Desserts, Speiseeis, Backmischungen, Backpulver

E451

Triphosphate

E452

Polyphosphate

E541

Saures Natriumaluminiumphosphat

Backtriebmittel

Biskuitgebäck

E1410

Monostärkephosphat

Modifizierte Stärke, Stabilisator, Trägerstoff, Verdickungsmittel

Dressings, Saucen, Obstfüllungen, Puddingpulver, Tütensuppen, Brot und Backwaren

E1412

Distärkephosphat

E1413

Phosphatiertes Distärkephosphat

E1414

Acetyliertes Distärkephosphat

Modifizierte Stärke, Stabilisator, Trägerstoff, Verdickungsmittel

Tiefkühlprodukte, Saucen, Suppen, Desserts, Süßwaren, Backwaren und ihre Füllungen, Käse und Käsezubereitungen

E1442

Hydroxypropyldistärkephosphat

Emulgatoren, modifizierte Stärke, Stabilisator, Trägerstoff, Verdickungsmittel

Pastetenfüllungen, Salatsaucen, Kaugummi, Fertigprodukte

No filter results

Tafelsalz / Natriumchlorid

Salzarme Kost wird bei chronischer Nierenerkrankung als 5 bis 6 g Tafelsalz (Natriumchlorid = NaCl) pro Tag definiert. Dies entspricht 2000 bis 2400 mg oder 87 bis 105 mmol Natrium (Na).

Salz (Natriumchlorid) ist eine lebenswichtige Substanz, die an vielen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt ist. Allerdings neigen wir dazu, mehr Salz mit dem Essen aufzunehmen, als nötig wäre. Vermehrter Salzverzehr erhöht nicht nur den Blutdruck, sondern gefährdet auch das Wassergleichgewicht des Kreislaufs innerhalb und außerhalb der Körpergewebe, was zu Flüssigkeitseinlagerungen (auch Ödeme genannt) führen kann.

Je weniger Tafelsalz Sie zu sich nehmen, desto niedriger wird Ihr Blutdruck und umso wirksamer werden blutdrucksenkende Arzneimittel. Wenn man den Blutdruck unter Kontrolle halten kann, entlastet dies die Nieren und kann den Funktionsverlust der Nieren bei Patienten mit Nierenerkrankungen verlangsamen.

Tipps für eine salzarme Kost

• Reduzieren Sie den Verzehr jeder Art von Salz. Das umfasst z. B.: iodiertes Salz, Meersalz, Kräutersalz, Knoblauchsalz, Selleriesalz, Steinsalz, Himalayasalz, Gemüsebouillonwürfel, Fleischbouillonwürfel usw.

• Sojasauce ist sehr salzig. Es gibt jedoch auch salzreduzierte Sojasaucen. Schauen Sie aufs Etikett!

• Meiden Sie stark gesalzene und verarbeitete oder ultrahoch verarbeitete Lebensmittel, Gewürzgurken, geräuchertes und gepökeltes Fleisch wie rohen Schinken und Fischprodukte wie Anchovis (eingelegte Sardellen) oder Salzheringe sowie Fertiggerichte und -suppen, Brühwürfel und Fertigsaucen.

• Es gibt viele Möglichkeiten, Essen zu würzen, ohne zu Salz greifen zu müssen. Durch die Zugabe von Knoblauch, Zitronen- oder Limettensaft oder alle möglichen Gewürzkombinationen können Sie Ihr Essen sehr schmackhaft machen. Da wird Ihnen das Salz noch nicht einmal fehlen!

• Es wird nicht empfohlen, Salzersatzprodukte wie Leichtsalz, Halbsalz oder Diätsalz zu verwenden, da diese viel Kalium enthalten, auf das Nierenkranke ebenfalls achten müssen.

• Auch hier gilt wie immer: Lesen Sie wenn möglich die Liste der Zutaten durch.

Eine salzarme Diät einzuhalten erscheint als eine recht große Herausforderung, und es kann schwierig sein, sie umzusetzen, aber geben Sie nicht auf! Die Geschmacksknospen der Zunge passen sich meist innerhalb von ein bis zwei Wochen an.

Kalium

Genau wie das Natrium im Tafelsalz ist auch Kalium ein Elektrolyt. Es ist äußerst wichtig für die Übertragung von Nervenimpulsen, die Muskeln und Herz steuern, wie auch für die Übertragung von Impulsen zwischen den Nervenzellen des Gehirns. Hohe Kaliumspiegel verursachen Muskelschwäche und können schlimmstenfalls zum Herzstillstand führen. Niedrige Kaliumspiegel können eine Übererregung der Muskeln auslösen und zu Herzrhythmusstörungen führen.

Da die Nieren das Hauptausscheidungsorgan für Kalium sind, wird das Gleichgewicht des Kaliumspiegels durch eine Niereninsuffizienz oder -erkrankung gestört. Andererseits kann eine erkrankte Niere den Kaliumspiegel noch lange Zeit angemessen regulieren. Mit zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion (wenn es bei einem Patienten zu Nierenversagen kommt), nimmt auch die Kaliumausscheidung ab und die Kaliumkonzentration im Blut steigt. Das kann sehr gefährlich werden und eine sofortige ärztliche Versorgung erfordern.

Auch andere Ursachen für erhöhte Kaliumspiegel sind zu bedenken:

Neben der Ernährung sind verschiedene andere Ursachen für einen Anstieg der Kaliumkonzentration im Blut möglich, so z. B. Muskelabbau bei zu geringer Eiweißzufuhr oder eine ungenügende Ausschwemmung saurer Stoffwechselprodukte durch die Nieren, was das Blut übersäuert. Hierdurch steigt der Kaliumgehalt an. Andere Körpervorgänge wie Erbrechen und/oder Durchfall senken die Kaliummenge im Blut. Auch einige Arzneimittel können sich auf den Kaliumspiegel auswirken. Das ist einer der Gründe, weshalb Sie Medikamente unbedingt vorschriftsmäßig einnehmen und die Kontrolltermine bei Ihrem Arzt einhalten sollten. 

Wasser

Die tägliche Flüssigkeitsaufnahme ist bei jedem Nierenkranken und jedem Dialysepatienten von größter Wichtigkeit. Ist die Flüssigkeitsmenge im Körper zu groß, lagert sich das Wasser in bestimmten Geweben ein und führt zur Ödembildung.

Die Flüssigkeitszufuhr soll 2 - 3 Liter pro Tag nicht überschreiten.

Die Fähigkeit der Nieren, Wasser auszuscheiden, hört erst in den Endstadien der Erkrankung auf, wenn die Nieren ihre Arbeit völlig eingestellt haben.

Im Allgemeinen gilt die folgende Regel, um das Einbehalten von Wasser (Ödembildung) zu vermeiden:

Die Urinmenge, die in den letzten 24 Stunden ausgeschieden wurde, plus 500 – 800 ml entspricht der Menge, die Sie normalerweise trinken dürfen.

Allerdings ist dies nur ein Anhaltspunkt. Die Flüssigkeitsmenge, die jeder Patient pro Tag trinken darf, sollte gemeinsam mit dem behandelnden Nierenfacharzt individuell festgelegt und an das Stadium der Nierenerkrankung des Patienten angepasst werden.

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