Was ist Diabetes?
Diabetes mellitus (Diabetes) ist eine Erkrankung, bei der der Körper nicht ausreichend Insulin produziert oder ungenügend darauf anspricht. Dies führt zu abnorm hohen Blutzuckerspiegeln (Glukosewerten). Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse erzeugt wird und die Zuckermenge im Blut reguliert. Erhöhte Blutzuckerspiegel können Probleme und/oder Schädigungen in verschiedenen Bereichen des Körpers hervorrufen.
Es gibt 2 Diabetesformen:
● Typ 1: Ein Typ-1-Diabetes entwickelt sich meist in jungen Jahren; häufigste Ursache ist die Zerstörung der Insulin-produzierenden Betazellen durch den Körper. Diese Form wird auch als „insulinabhängiger Diabetes mellitus“ bezeichnet. Bei Typ-1-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse nicht ausreichend Insulin, und die Patienten müssen dies durch Insulin-Injektionen ausgleichen.
● Typ 2: Der Typ-2-Diabetes, der auch als „Altersdiabetes“ oder “nicht insulinabhängiger Diabetes mellitus“ bezeichnet wird, kommt häufiger vor als Typ 1. Er entwickelt sich meist in den mittleren Lebensjahren der Patienten. Beim Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse zwar Insulin, aber der Körper reagiert nicht angemessen darauf. Der hohe Blutzuckerwert lässt sich oft durch Ernährungsanpassung und/oder medikamentöse Therapie beherrschen, aber manche Patienten benötigen auch Insulin.
In den Industrieländern ist Diabetes die Hauptursache für chronische Nierenerkrankungen, und in Entwicklungsländern entstehen schnell dieselben Verhältnisse als Folge eines weltweiten Anstiegs an Typ-2-Diabetes und der Fettleibigkeit.
In den USA wird bei bis zu 43 % der Menschen mit Diabetes – bei doppelt so vielen wie 1980 – eine Form der Nierenschädigung diagnostiziert.
Wie wirkt sich Diabetes auf die Nieren aus?
Diabetes beeinträchtigt verschiedene Abschnitte der Nieren. Besonders gravierend ist jedoch die Schädigung der kleinen Blutgefäßknäuel, den Glomeruli, in den Nieren. Wenn diese wesentlichen Komponenten geschädigt sind, können die Nieren nicht mehr normal arbeiten und das Blut nicht richtig reinigen. Das führt zu vielen Komplikationen wie z. B. dem Einbehalten von Salz und Wasser, was wiederum zu Schwellungen und Gewichtszunahme und zur Ansammlung von Giftstoffen führt, die normalerweise aus dem Blut gefiltert werden sollten.
Diabetes kann auch das Nervensystem schädigen, wodurch es zu Schwierigkeiten bei der Blasenentleerung kommen kann. Die Ansammlung von Urin in der Blase kann hohen Druck auf die Nieren ausüben, was diese noch mehr schädigen kann.
Verbleibt der Urin längere Zeit in der Blase, kann es bei den Patienten durch Bakterienwachstum im stark zuckerhaltigen Urin zu Harnwegsinfektionen kommen.
Literaturhinweise
- Radica Z. Alicic, Michele T. Rooney, Katherine R. Tuttle. CJASN Dec 2017, 12 (12) 2032-2045; DOI: 10.2215/CJN.11491116.
- KDOQI. KDOQI Clinical Practice Guidelines and Clinical Practice Recommendations for Diabetes and Chronic Kidney Disease. Am J Kidney Dis 2007; 49:S12.
- Diabetic Nephropathy: Diagnosis, Prevention, and Treatment. Jorge L. Gross, Mirela J. de Azevedo, Sandra P. Silveiro, Luís Henrique Canani, Maria Luiza Caramori, Themis Zelmanovitz. Diabetes Care Jan 2005, 28 (1) 164-176; DOI: 10.2337/diacare.28.1.164.
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