Welche Symptome können auftreten? 

Die Symptome einer LN können bei einem SLE-Patienten leicht ausgeprägt sein und sind nicht bei jedem gleich. Da viele Menschen keine offensichtlichen Symptome zeigen, setzen Ärzte Labortests ein, um zu ermitteln, ob bei SLE-Betroffenen auch eine LN besteht. SLE-Patienten werden meist alle drei bis sechs Monate auf Nierenprobleme untersucht.

Hier einige Symptome, die bei Patienten mit LN auftreten können:

●     Geschwollene Beine und Füße: Die Abnahme der Nierenfunktion kann zu einer weniger wirksamen Flüssigkeitsausscheidung führen, was wiederum die Ansammlung von Flüssigkeit und damit Schwellungen bedingt

●     Schwellung des Gesichts und der Hände

●     Gewichtszunahme: Der Verhalt von Flüssigkeit schlägt sich als Gewichtszunahme nieder, die sich bei den Untersuchungen durch Ihren Arzt messen lässt.

●     Abgeschlagenheit

●     Bluthochdruck

●     Dunkler oder schaumiger Urin: Glomeruläre Erkrankungen und Nierenschädigungen können zu Blut- (rosa oder dunkel gefärbter Urin) oder Eiweißübertritt (wodurch der Urin schaumig aussehen kann) in den Urin führen.

●     Häufiger Harndrang

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Schwellung 

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Gewichts-
zunahme

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Abgeschlagenheit

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Häufiger Harndrang

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Dunkler oder schaumiger Urin

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Bluthochdruck

Wie wird die Diagnose „Lupus-Nephritis“ gestellt? 

Patienten mit einer SLE-Diagnose sollten sich bei ihrem Arzt einer großen Untersuchung unterziehen. Dazu sollten verschiedene Labortests durchgeführt werden, die in diesem Kontext bei der Feststellung einer LN hilfreich sein können.

  Urintests
Urinuntersuchung auf Eiweiß und Blut

Die Laborbefunde im Urin von LN-Patienten können von „stummer“ LN (normale Urinergebnisse, normale Nierenfunktion und kein Eiweiß im Urin, „Proteinurie“) bis zu schwerer Proteinurie und nephrotischem Syndrom reichen. 

Ein nephrotisches Syndrom besteht, wenn von der geschädigten Niere eine sehr große Menge Eiweiß in den Urin abgegeben wird (mehr als 3,5 g Eiweiß pro Tag) und dieses in einer Urinprobe des Patienten nachweisbar ist. 

Allerdings kommt es bei den meisten LN-Patienten zu einer leichten Proteinurie und/oder es findet sich Blut im Urin. 

Eiweiß-Kreatinin-Quotient im Urin

Für diesen Test müssen Patienten ihren gesamten 24-Stunden-Urin sammeln. Daraufhin misst das Labor, wie viel Eiweiß und wie viel Kreatinin in der Probe nachweisbar ist. Kreatinin ist ein Abfallprodukt der Aktivität von Muskelfasern und wird normalerweise von den Nieren aus dem Blut gefiltert und entfernt.

Das Verhältnis dieser beiden Substanzen im Urin lässt sehr gut erkennen, wie gut die Nierenfunktion ist, und kann für die Diagnose der LN hilfreich sein.


Aus praktischen Erwägungen hat die Bestimmung des Eiweiß-Kreatinin-Quotienten in Urinproben vom frühen Morgen oder einer zufälligen Tageszeit in vielen Zentren die Ermittlung der Eiweißausscheidung im 24-Stunden-Sammelurin ersetzt. Auch wenn dieser Ansatz einfacher erscheint, kann er doch auch weniger präzise sein als die Bestimmung im 24-Stunden-Sammelurin. Es gibt also Umstände, bei denen der 24-Stunden-Urin immer noch gebraucht wird.

Gemäß den SLICC-Klassifizierungskriterien (SLICC – Systemic Lupus International Collaborating Clinics) von 2012 [8] wird eine Nierenbeteiligung bei SLE-Patienten wie folgt definiert: Eiweiß-Kreatinin-Quotient im Urin bzw. 24-Stunden-Eiweißausscheidung im Urin entsprechend 0,5 g täglich oder der Nachweis von Erythrozytenzylindern (d. h. aus roten Blutkörperchen) im Urinsediment.

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  Blutuntersuchungen
Serumkreatinin

Die Menge freien Kreatinins im Blut zeigt an, wie gut die Nieren arbeiten. Kreatinin ist ein Abfallprodukt der Aktivität von Muskelfasern und wird normalerweise von den Nieren aus dem Blut gefiltert und entfernt. Verschlechtert sich die Nierenfunktion, steigt der Kreatininspiegel im Serum an.

Auch das Serumkreatinin wird in die eGFR-Berechnung einbezogen.

Geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR)

Anhand von Blut-Kreatininkonzentration, Alter, Körpergröße und Geschlecht kann der Arzt die eGFR eines Patienten berechnen.

Die eGFR ist ein häufig eingesetzter Test zur Einschätzung der Nierenfunktion. Sie ermöglicht überdies, die Krankheitsentwicklung zu überwachen und die Behandlung entsprechend zu planen.

Der eGFR-Wert sinkt bei Fortschreiten der Lupus-Nephritis: Ein niedriger eGFR-Wert bedeutet also eine zunehmende Schädigung der Nieren und eine abnehmende Funktion.

Die eGFR lässt sich auch anhand der Konzentration eines anderen Eiweißes, Cystatin C, ermitteln.

Weitere Blutuntersuchungen

Außerdem werden bei den Patienten regelmäßig weitere Tests durchgeführt wie Blutbild, Cholesterin, Bluteiweiße, Leberfunktionstests und die Bestimmung einiger Arzneimittelkonzentrationen im Blut. Sie können auch auf Antikörper und andere Marker der Krankheitsaktivität getestet werden. Diese sind bei SLE-Patienten nachweisbar und zeigen eine Beteiligung des Immunsystems am Krankheitsgeschehen an.

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Nierenbiopsie

 

Bei der Nierenbiopsie wird mit einer Nadel eine Gewebeprobe aus einer oder beiden Nieren entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Das ist die genaueste Untersuchung zur Diagnose und Absicherung einer LN bei SLE-Patienten. Damit lässt sich eine LN auch bei Patienten erkennen, die keine Symptome oder veränderten Laborwerte zeigen.

Aus den Befunden der Nierenbiopsie-Proben lässt sich der Grad bzw. die Schwere der Nierenentzündung erkennen, die unmittelbar dem Schweregrad der Erkrankung entspricht.

Sie liefern sehr wichtige Informationen im Hinblick auf die Prognose und das Ansprechen auf die Behandlungsstrategie bei dem jeweiligen Patienten. Außerdem helfen die Proben, zwischen einer LN und anderen Formen von Autoimmunerkrankungen zu unterscheiden, die ebenfalls die Nieren betreffen können.

Eine Nierenbiopsie wird in Fällen von anhaltender Proteinurie empfohlen, bei der die Eiweißausscheidung über 0,5 g täglich liegt. [1]

 

Kontrollen und Früherkennung

Patienten mit SLE sollten häufig kontrolliert und untersucht werden.

Bei diesen Untersuchungen sollte auch das Auftreten von Zeichen oder Symptomen einer LN geprüft werden. Alle Aspekte wie Volumenstatus, Blutdruck, Urin- und Bluttests zur Kontrolle auf Eiweiß im Urin und der Nierenfunktion sollten geprüft werden. [1]

Literaturhinweise

1. Anders HJ, Saxena R, Zhao MH, Parodis I, Salmon JE, Mohan C. Lupus nephritis. Nat Rev Dis Primers. 2020 Jan 23;6(1):7. Doi: 10.1038/s41572-019-0141-9. PMID: 31974366.
2. Pons-Estel GJ, Alarcón GS, Scofield L, Reinlib L, Cooper GS. Understanding the epidemiology and progression of systemic lupus erythematosus. Semin Arthritis Rheum. 2010 Feb;39(4):257-68. doi: 10.1016/j.semarthrit.2008.10.007. Epub 2009 Jan 10. Review.
3. GfK Roper. (2012). Lupus Awareness Survey for the Lupus Foundation of America [Executive Summary Report]. Washington, DC.
4. Hong WANG, Yi-le REN, Jun CHANG, Luo GU, Ling-Yun SUN. A Systematic Review and Meta-analysis of Prevalence of Biopsy-Proven Lupus Nephritis
Arch Rheumatol. 2018 Mar; 33(1): 17–25. Published online 2017 Jul 25. doi: 10.5606/ArchRheumatol.2017.6127
5. Liu CC, Kao AH, Manzi S, Ahearn JM. Biomarkers in systemic lupus erythematosus: challenges and prospects for the future. Therapeutic Advances in Musculoskeletal Disease. 2013;5(4):210–233
6. Madhok R. Systemic lupus erythematosus: lupus nephritis. BMJ Clin Evid. 2015;2015:1123. Published 2015 Dec 18.
7. Hahn BH, McMahon MA, Wilkinson A, et al. American College of Rheumatology guidelines for screening, treatment, and management of lupus nephritis. Arthritis Care Res. 2012;64(6):797-808.
8. Emily J. Sutton, Julie E. Davidson, Ian N. Bruce. The Systemic Lupus International Collaborating Clinics (SLICC) damage index: A systematic literature review. Seminars in Arthritis and Rheumatism, Volume 43, Issue 3, 2013, Pages 352-361. ISSN 0049-0172. 

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